Das war der Februar 2019: Frühlingsgefühle (auch in Hamburg), World Galgo Day, Pfeil & Bogen, a british time & a not so happy birthday, Kunst, Kultur & Bücher


Wir haben Mitte März - höchste Zeit also für einen Rückblick auf den statistisch gesehen langweiligsten aller zwölf verfügbaren Monate. Das ist tatsächlich so! Der Februar ist kurz und grau und nach den ganzen Feierlichkeiten zum Ende des vorherigen bzw. zu Anfang des neuen Jahres ist man ausgelaugt und lustlos. Und meistens wird man zur Krönung auch noch von irgendwelchen Viren gequält. Kurzum: Eigentlich mag den Februar keiner so richtig.

 

DIESER Februar war jedoch alles andere als grau und langweilig:

 

 

Frühlingsgefühle

Hach, das Wetter! Völlig untypisch, aber der Februar gab uns einen solch tollen Vorgeschmack auf den Frühling, dass es umso trauriger ist, dass ab dem ersten März alles vorbei war. Nicht nur der Februar, auch der Vorfrühling, in dem ich tatsächlich vier mal mit offenem Verdeck zur Arbeit gefahren bin. Ich meine...HALLO!?!....im Februar!!!

 

 

World Galgo Day

Seit ein paar Jahren ist der erste Februar der Hunderasse Galgo Espanol gewidmet, jener Rasse, der unsere Lima angehört. Der Grund dafür ist, die Menschen weltweit darauf aufmerksam zu machen, unter welchen teilweise grausamen Bedingungen diese Hunde in ihrem Ursprungsland Spanien leben. In der Jagdsaison von Oktober bis Ende Januar müssen sie bei der Hatz auf Niederwild Höchstleistungen bringen, auch wenn sie schlecht trainiert und ernährt sind. Galgos sind unheimlich schnelle und wendige Windhunde, die durchaus 70 km/h erreichen können und somit sehr erfolgreiche Jäger sind. Um die Nahrungsbeschaffung geht es jedoch schon lange nicht mehr, sondern einzig um Ruhm und Ehre. Und natürlich um Geld. Meist werden die Hunde in großen Rudeln in Zwingern gehalten, sind, obwohl sie über keinerlei Unterwolle verfügen, Wind und Wetter ausgesetzt und nach der Jagdsaison dann unnütze Fresser. Mit drei bis höchstens vier Jahren gilt ein Galgo, der nicht selten 16 - 17 Jahre lebt, sowieso als zu alt für die Jagd. Die Folge: Pro Jahr werden schätzungsweise 50.000 dieser Hunde in Tötungsstationen gebracht, an Bäumen erhängt, in Brunnenschächte geworfen, verletzt im Nirgendwo ausgesetzt, erschlagen, erschossen......der Fantasie der Galgueros, der spanischen Jäger, ist hier leider keine Grenze gesetzt. (Völlig erschüttert hat mich dieses Jahr der Fund mehrerer Hunde in einem verlassenen und trockenen spanischen Schwimmbecken, die Eisenstäbe in ihren Mäulern befestigt hatten, so dass sie noch nicht mal etwas trinken konnten! Zum Glück hat man sie früh genug gefunden. Sie leben und sind mittlerweile adoptiert worden und genießen nun ein glückliches Hundeleben.) Auch unsere Lima war in einer Tötungsstation, aus der sie abgemagert und verängstigt vom Tierschutz befreit wurde. Am 26. Februar jährte sich der Tag ihrer Befreiung nun zum sechsten Mal und es ist natürlich klar, dass auch wir bei der #freethegalgo - Bewegung ein Zeichen setzen!

 

 

A very british time

...hatte ich Anfang Februar mit Eva vom Blog Burgdame. Als England-Fan und passionierte Teetrinkerin kennt Eva sich nämlich bestens mit dem traditionellen britischen High Tea aus, jener Teezeit, die meistens um 17.00 eingenommen wird und ein Zwischending aus Nachmittagskuchen und Abendbrot ist. Es gibt leider nur wenige Cafés, die so etwas anbieten, aber glücklicherweise befindet sich eines davon in meiner alten Heimat Paderborn. In der Teestube eines gemütlichen Hotels wurden uns Tee und eine Etagere voller Törtchen, klassischen englischen Scones mit Clotted Cream und Sandwiches gereicht und wir verbrachten eine gemütliche Zeit, die unbedingt wiederholungswürdig ist.

 

 

Pfeil & Bogen

Als ich in die Kleinstadt zog, fing ich fast zeitgleich (geinfluenced von Herrn Glitzerdings) mit dem traditionellen Bogenschießen an. Dank regelmäßigem Training war ich nach einiger Zeit auch gar nicht mal so schlecht. Aber wie das so ist: Ständig wechselnde Schichten, Campingurlaube, die Hunde, Bücher, der Blog, der Haushalt,...das Bogenschießen blieb ein wenig auf der Strecke und wir fingen erst Ende 2018 wieder an, regelmäßig im Wald auf Tierattrappen zu schießen. Was uns allerdings nicht daran hinderte, Anfang Februar bei einem Turnier zu starten, welches zu allem Übel dann auch noch im Dunkeln ausgetragen wurde. Die Ziele waren natürlich mit Fackeln beleuchtet, aber es ist dann doch ein wenig schwierig, die Entfernung richtig einzuschätzen. Ich war grottenschlecht - wer hätte auch etwas anderes erwartet? Zum Glück stehen bei solchen Turnieren aber immer der Spaß und die tolle Zeit mit lieben Menschen im Vordergrund - trotzdem ist der Ehrgeiz jetzt wieder geweckt....

 

 

A not so happy birthday

Herr Spike hatte am 07.Februar seinen 12ten Geburtstag und wir kamen nicht umhin, uns zu fragen, ob der kleine Kerl heimlich hineingefeiert hatte, denn seinen Ehrentag verbrachte er leider mit einer Art MagenDarm Virus. Abends beruhigte sich das Ganze dann, nur um am nächsten Tag akute Anzeichen einer Blasenentzündung zu zeigen. Unser Kleinstadttierarzt riet in diesem Fall allerdings zu einem Ultraschall in der Tierklinik, um Blasensteine direkt auszuschließen, was einen tödlich beleidigten Spike zur Folge hatte, dem man unerhörterweise das Bäuchlein rasiert hatte. Fand er nicht toll. Den anschließenden Ultraschall auch nicht. Aber Spike findet Tierärzte sowieso nicht toll. Zum Glück konnte Entwarnung gegeben werden: Es war "nur" eine Blasenentzündung, die mit Antibiotika behandelt wurde. Alles ging gut ...bis zwei Wochen später erneut die selben Anzeichen da waren. Diesmal war es eindeutig eine Blasenentzündung, denn Spike pinkelte dem Tierarzt freundlicherweise in die Praxis (ich sag ja: er mag die Typen nicht!) womit das Ganze direkt getestet werden konnte. Wieder gab`s  Antibiotika und nun ist endlich (hoffentlich) Ruhe.

 

 

Hamburg, meine Perle

Das allerschönste und vorfrühlingshafteste Wochenende im Februar hatten wir uns ausgesucht, um endlich mal wieder einen Kurztrip nach Hamburg zu unternehmen. Die Temperaturen waren Mitte des Monats auch in unserer deutschen Lieblingsstadt absolut traumhaft, die Sonne schien als ob sie es bezahlt bekäme und wir verbrachten fast das ganze Wochenende an der frischen Luft, was der Seele, der Stimmung und auch der Haut unheimlich gut tat.

 

 

Kunst & Kultur

Im Kino sahen wir uns im Februar "Maria Stuart - Königin von Schottland" an und fanden den Film sehr interessant und gut gemacht, obwohl er hier und dort einige Längen aufwies und einem Maria Stuart von Anfang bis Ende eigentlich nur leidtun konnte.

Mein erster Besuch einer Autorenlesung stand im Februar ebenfalls an: Im nahe gelegenen Bad Arolsen las Tanja Kinkel aus ihrem Buch "Grimms Morde" das seinen Schauplatz im ebenfalls nahe gelegenen Kassel hat.

 

 

Gelesen im Februar

Insgesamt vier Bücher habe ich im Februar beendet und wirklich alle haben von mir 5 von 5 Glitzersternen in der Bewertung bekommen:

 

1. Die ewigen Toten von Simon Beckett ist der sechste Fall des forensischen Anthropologen David Hunter, kann aber auch unabhängig von den vorangegangenen Bänden gelesen werden. Diesmal entführt uns der Autor in einen Londoner Lost Place und lehrt uns das gruseln. Großartig!

 

2. Elefant von Martin Suter lasen wir in unserem Book Club. Fast alle (einschließlich mir) waren völlig verzaubert von dem kleinen rosa leuchtenden Elefanten, der eigentlich nichts weiter als ein missglücktes Genexperiment ist, dabei aber doch so niedlich.

 

3. Böses Mädchen von Amélie Nothomb lasen wir gemeinsam in der Backlistlesen-Gruppe des Diogenes Verlag. Ich bin ein großer Fan der Autorin und auch dieser Roman, der um die Freundschaft zweier Mädchen - die eine manipulativ und hinterhältig, die andere in der Opferrolle - handelt, war wieder großartig.

 

4. Liebes Kind von Romy Hausmann ist ein absolut bemerkenswertes Thriller Debüt, durch das ich quasi hindurchgerast bin. Es fängt an mit der Flucht einer Frau, die jahrelang mit ihren Kindern in einer abgeschiedenen Waldhütte im Dunkeln gefangen gehalten wurde und wird dann Stück für Stück aufgeklärt. Unbedingte Leseempfehlung!

 

 

Instagram Top 4

Diese vier Bilder gefielen Euch im Februar am besten:

Lima am Elbufer von Övelgönne, Lima und Spike im Alten Elbtunnel, das Coverbild zu meinem Reiserückblick 2018, das übrigens am Strand von Domburg in den Niederlanden entstanden ist, und Lima, Spike und ich in den Boberger Dünen.

Bleibt also abzuwarten, was der März alles bringen wird. Bis dahin habt es hübsch,

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