12 von 12 im Mai 2022

Der ganz normale Alltagswahnsinn in 12 Bildern 

Hallo, da bin ich wieder. Lange ist es her, seitdem ich hier zum letzten Mal etwas von mir hören ließ, was daran liegt, dass ich eine ziemlich schwere Zeit hinter mir und immer noch daran zu knappsen habe. Unsere Lima, die Ihr jahrelang bei jedem einzelnen 12 von 12 und in vielen Reiseberichten gesehen habt, lebt nicht mehr. Am 11. April ist sie inmitten ihres Rudels für immer eingeschlafen und hat ein riesengroßes Loch in unser Leben gerissen. Man denkt, man ist darauf vorbereitet, denn wir wussten ja, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt.....aber nichts ist man. Gar nichts!


Gestern war es genau ein Monat ohne Lima und es ist immer noch sehr schlimm für uns. Täglich fließen die Tränen und uns allen geht es schlecht. Auch der kleine Spike ist nicht mehr derselbe. Er vermisst seine große Freundin, an die er sich immer gekuschelt hat, wenn wir nicht da waren. Sie hat ihm, der mittlerweile blind UND taub ist, Sicherheit gegeben, dass da jemand ist, dass er nicht allein ist. Diese Sicherheit fehlt ihm nun so sehr und er kann überhaupt nicht mehr allein sein. Manchmal lässt es sich natürlich nicht vermeiden und dann bricht es einem das Herz, dass der Kleine nonstop jammert und heult und überhaupt nicht zur Ruhe kommt.


Es gibt Momente, da ist eine gewisse Akzeptanz da, da macht man sich bewusst, dass Lima ein wunderschönes Leben bei uns hatte und dass wir ihr einen letzten Dienst erweisen konnten, indem wir sie von ihrem Leid erlöst haben. Und plötzlich springt einen dann doch wie aus dem Nichts wieder eine Erinnerung an und die Tränen fließen und fließen.


Trauer ist verdammt anstrengend, Sorge ebenfalls. Seit Anfang des Jahres, seitdem uns wirklich klar war, dass dies Limas letztes Jahr bei uns sein würde, gehen wir emotional auf dem Zahnfleisch und sind dauergestresst. Klar gab es in der ganzen Zeit auch schöne Momente und es ist einiges Positives passiert. Trotzdem ist die Trauer immer noch zu präsent und verlangt uns viel Kraft ab. 



Hoffen wir also, dass dieser Tag ein fabelhafter Tag wird!



1. To Do Liste

00.50 h - Nachtschicht. Mal wieder. Und noch die ganze Woche. Und momentan mit sehr sehr viel Arbeit. Da ich aber einen Master im Prokrastinieren habe, sitze ich hier und schreibe eine To Do Liste für den Tag. Wohl wissend, dass ich nicht vor 07.00 h ins Bett komme und ganz sicher auch nicht vor 14.00 h aufstehe. Und dann genau sieben Stunden Zeit habe, um eine Million Dinge zu erledigen, bis ich um 21.00 h zur nächsten Nachtschicht muss. Ich vermute allerdings, dass ich den Tag dann dazu nutzen werde, um eine To Do Liste für den nächsten Tag zu schreiben, denn wie gesagt: Im Prokrastinieren bin ich richtig richtig gut.




2. Breaking News!

02.12 h - Es! regnet!!!! In Anbetracht der Tatsache, dass der letzte Regen irgendwann vor sechs Wochen runterkam, ist das schon eine kleine Sensation. Erfreulicherweise ist es kein Platzregen und von mir aus kann es auch gerne ein paar Stunden genau so weiterregnen. Ab 14.00 h dann aber bitte wieder Sonne, ne?




3. Ziemlich negativ

05.22 h - Die tägliche Dosis Nasebohren. Tatsächlich mache ich an jedem Arbeitstag freiwillig einen Test und zum Glück waren bisher alle negativ. Das darf auch gerne so bleiben, zumal es bald in den Urlaub geht.




4. Hochbeetkontrolle

06.47 h - Endlich Zuhause! Erstmal Spike knuddeln und dann nochmal mit ihm in den Garten, um zu gucken, was sich in den Hochbeeten tut. Hier hat es ebenfalls geregnet, aber zum Glück haben die Tomaten, die noch kein Dach haben, nichts auf die Blätter gekriegt. Da sind sie ja sehr zimperlich, die feinen Herrschaften. Die Zucchini, die Ihr im Bild seht, wachsen und wachsen und wenn aus jeder Blüte eine Zucchini wird, kann ich wohl bald hauptberuflich damit handeln. Ich mache das mit den Hochbeeten dieses Jahr zum ersten Mal und finde es jeden Tag aufs Neue faszinierend, was aus so einem kleinen Samenkorn alles entsteht. Nun hoffe ich allerdings auch auf eine reiche Ernte, denn als Vegetarierin spare ich dadurch im Sommer natürlich eine Menge Geld.




5. Wasser marsch!

14.21 h - Kaum aufgewacht checke ich meine Emails und WhatsApps...und schon laufen wieder die Tränen. Limas Physiotherapeutin möchte sie in Erinnerung behalten und ihren Namen auf einem Stein vor der Praxis verewigen und fragt, ob das für uns okay ist. Natürlich ist das okay! Ich finde es eine sehr liebe und rührende Geste. Lima war ein ganz besonderer Hund, nicht nur für uns. Und das ist irgendwie sehr tröstlich.




6. Hund, Buch & Kaffee

15.28 h - Eine äußerst reizvolle Kombi, mit der ich jetzt die nächsten drei Stunden genau hier im Bett verbringen könnte. Aber nein, ich versuche mich zu beherrschen und daraus nur eine halbe Stunde zu machen. Spike schläft eh noch.


Meine aktuelle Lektüre "Ein Lied für Molly" von Claudia Winter [Rezensionsexemplar] erscheint am 16. Mai und entführt den Leser (auf meinem Blog wird nicht gegendert, denn Ihr seid alle clever genug, um zu wissen, dass ich mit "Leser" alle lesenden Menschen meine) nach Irland. Eine bisher richtig schöne Geschichte zum drin versinken und die Welt abzuschalten. Genau das, was ich momentan brauche.




7. Gassigehen

16.43 h - Erster Punkt auf der heutigen To Do Liste: Zum örtlichen Buchhandel und ein Buch für Schwiegermutter bestellen. Natürlich zufuß und natürlich verbunden mit einer Gassirunde mit Spike entlang der südlichen Stadtmauer.




8. Frühstück!

16.58 h - Rein zufällig liegt auf dem Rückweg vom Buchladen eine Eisdiele. Der Rest ist Geschichte...




9. Shopping Marathon

18.57 h - Zweiten Punkt auf der To Do Liste erledigt: Den großen Wocheneinkauf. Und der war heute wirklich groß. Der reinste Marathon inklusive Kleinstadtrundfahrt: Raiffeisenmarkt (Hundefutter und Antigrünbelagzeugs), Tankstelle (Gastank vollmachen), Lidl (was man halt so die Woche über gedenkt zu kochen), dm (Kartusche für den Soda Stream wechseln) und Obi (Dach für die Tomaten kaufen). Teuer und zeitaufwändig, das Ganze. Aber muss ja trotzdem gemacht werden.




10. Mahlzeit

19.23 h -.....bzw. Brotzeit. Heute mal was auf die Schnelle. Schmeckt schließlich auch. Und Salatgurken, Frühlingszwiebeln, Möhren, Rosmarin, Basilikum und Dill kann man hoffentlich bald direkt im Sitzen ernten.




11. Tomatenwohnung

20.06 h - Es ist amtlich: Die Tomaten haben jetzt ein Dach über dem Kopf. Und die Chilis gleich mit. Wer in der Bude noch fehlt, sind Radieschen und Koriander, die ziehen aber auch bald ein.




12. Done for today

20.39 h - Und kaum hat man die Küche sauber und sich um die Wäsche gekümmert, ist es auch schon wieder Zeit, zur Arbeit zu fahren.

 

 

In diesem Sinne....haltet die Ohren steif!

 

 

Mehr 12 von 12 gibt's wie immer bei Caro vom Blog Draußen nur Kännchen.

 

 

 

 

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