Löwenzahnhonig - Selbstgemacht und vegan


Man muss kein Imker sein, um Honig herzustellen. Man braucht noch nicht einmal Bienen dafür. - Zu dieser Erkenntnis bin ich gestern gelangt, als ich ein schon lange entdecktes Rezept endlich mal ausprobiert habe. Restlos überzeugt war ich dann, als ich heute das Ergebnis probiert habe. Tatsächlich schmeckt man nämlich kaum einen Unterschied zu Bienenhonig.


Honig aus Löwenzahnblüten ist mir vor zwei oder drei Jahren zum ersten Mal im Internet begegnet und damals dachte ich schon, dass ich das unbedingt mal ausprobieren muss. Wie so oft geriet dieses Vorhaben dann aber doch wieder in Vergessenheit. Nun begegneten mir in den letzten Tagen wieder einige Rezepte für den Honig und da ich Anfang April meine Ernährung auf vegan umgestellt habe, war ganz offensichtlich der richtige Zeitpunkt gekommen, um den Selbstversuch zu wagen.



 

Die Zubereitung des Honigs ist nicht schwer, hat aber dadurch, dass sie einige Zeit in Anspruch nimmt, schon fast etwas Meditatives an sich:

 

 

Schritt 1

Ohne Löwenzahnblüten kein Honig, also sucht Ihr Euch als erstes eine Wiese, auf der Löwenzahn blüht. Dass diese Wiese nicht an einer vielbefahrenen Straße liegen und auch nicht als allgemeines Hundeklo fungieren sollte, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Nun geht das Sammeln los: Wir brauchen 250 g möglichst frisch aufgeblühte  Löwenzahnblüten. Und da diese nicht allzu viel Eigengewicht vorweisen können, seid Ihr damit erstmal eine Weile beschäftigt. Pi mal Daumen sind 250 g ungefähr drei große Handvoll Blüten.



Schritt 2

Wieder zuhause angekommen, geht nun das Gepiddel los, denn nun wird von jeder einzelnen Blüte der Rest des Stils und das grüne "Krönchen" entfernt. Das lässt sich ganz einfach mit dem Fingernagel abknipsen. Das Grün, das die Blüte zusammenhält, darf bleiben.

 

 

 

Schritt 3

Die Blüten werden nun gründlich gewaschen, anschließend in einen Kochtopf gefüllt und mit einem Liter kalten Wasser übergossen. Danach habt Ihr Pause, denn nun zieht das Ganze erstmal zwei Stunden vor sich hin.

 

 

Schritt 4

Nach den zwei Stunden kocht Ihr das Löwenzahnblütenwasser für etwa drei Minuten auf, stellt dann den Herd ab und überlasst das Ganze für die nächsten 24 Stunden sich selbst.

 

 

Schritt 5

Nach 24 Stunden erfolgt dann erstmal eine kleine Ernüchterung, denn das, was da im Topf schwimmt, ist schmutzigbraun und riecht wie etwas, womit man seine Gemüsebeete düngen würde. Die Frage "Soll das so???" ist hier sicherlich berechtigt, aber ich kann Euch beruhigen: Ja! Das soll so!

 

Der Inhalt des Topfes wird nun durch ein Sieb geschüttet und anschließend verbleibt nur das schmutzigbraune und komisch riechende Wasser im Topf. Dieses bekommt sogleich Gesellschaft von einem Kilo Zucker (wenn Ihr Gelierzucker verwendet, wir das Ganze am Ende ein Gelee, bei normalem Haushaltszucker bekommt es die typische Honigkonsistenz), dem Saft und der abgeriebenen Schale einer Zitrone.

 

 

Schritt 6

Und nun.... wird geköchelt und geköchelt und geköchelt. Zunächst riecht es sehr zitronig, dann jedoch macht sich der Honiggeruch breit und die Flüssigkeit wird sehr schnell bernsteinfarben.

 

Das Geköchel dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden - zwischendurch bitte immer wieder umrühren! Gegen Ende der Kochzeit könnt Ihr etwas Honig abschöpfen und ein paar Minuten in den Kühlschrank stellen. Hat der abgekühlt Honig für Euch die richtige Konsistenz, ist er fertig.

 

 

Schritt 7

Ich persönlich habe die Zitronenzesten vor dem Abfüllen des Honigs ausgesiebt, aber das muss jeder individuell entscheiden. Fakt ist allerdings, dass der heiße Honig nun in saubere, heiß ausgewaschene und trockene Gläser gefüllt wird und sofort nach dem Verschließen selbiger erstmal für ein paar Minuten auf den Kopf gedreht wird.


Danach stellt Ihr die Gläser wieder in ihre richtige Position und lasst sie vollständig abkühlen. Sobald sie kalt sind, hat der Honig seine typische Konsistenz. Und geschmacklich? - Eine Wucht!



Hier noch einmal die wenigen Zutaten im Überblick:


- 250 g Löwenzahnblüten

- 1 l Wasser

- 1 kg Zucker

- Saft und Schale einer Biozitrone


Aus diesen Mengen bekommt Ihr vier der oben abgebildeten Gläser voll und ich habe mir sagen lassen, dass der Honig mindestens ein Jahr lang haltbar ist.


Euch ein gutes Gelingen, falls Ihr das Rezept ausprobieren möchtet!




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