Reiserückblick 2019


Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es ist Zeit, zurückzublicken und die schönsten Momente noch einmal Revue passieren zu lassen. 2019 war nicht immer einfach und hat große Veränderungen mit sich gebracht. Wir waren weniger unterwegs als sonst und im letzten Quartal fast gar nicht mehr. Trotzdem hatten wir großartige Momente, haben viel gesehen, erlebt und entdeckt und möchten keinen Augenblick unserer Reisen - auch wenn es nur für ein Wochenende um die Ecke ging - aus unseren Erinnerungen löschen.

 

Januar: Silvestercamping im Thüringer Wald

Wie schon oft zuvor haben wir auch diesmal ins neue Jahr hineingecampt. Und wie schon oft zuvor hatten wir auch diesmal kein Glück mit Schnee (was uns nicht davon abhält, es immer wieder zu versuchen).

 

Der Campingplatz am Lütsche Stausee bei Oberhof im Thüringer Wald war schon einige Jahre zuvor an Silvester unser Ziel. Einmal mehr haben wir 2018/19 hier die Ruhe genossen und die Tatsache, dass man eigentlich mitten im Wald steht. Drumherum gibt es allerdings eine Menge zu entdecken und so besuchten wir Lost Places, spazierten durch Erfurt und über die stillgelegte Ziemestalbrücke, atmete viel frische Waldluft ein und staunten über die Größe der Klosterruine Paulinzella. 

 

Februar: Frühlingsgefühle in Hamburg

Im Februar gab es ein Wochenende, das uns wettertechnisch einen wunderbaren Vorgeschmack auf den Frühling bescherte, denn die Sonne schien, als kriegte sie es bezahlt. Genau dieses Wochenende hatten wir uns für einen Trip nach Hamburg auserkoren und es dürfte niemanden überraschen, dass wir dann den größten Teil der Zeit auch draußen verbracht haben. Hamburg ist unsere Lieblingsstadt in Deutschland, in der wir immer wieder etwas Neues entdecken - diesmal zum Beispiel die letzte Wanderdüne der Stadt oder den grandiosen Ausblick vom Turm der Ruine der Nikolaikirche. Gerne unternehmen wir aber auch Dinge zum wiederholten Mal, wie zum Beispiel ein Spaziergang am Elbufer von Övelgönne oder Galettes essen im bretonischen Restaurant in der historischen Deichstraße. Hamburg ist eben immer einen Besuch wert! 

 

März: Bücher über Bücher in Leipzig

Nach der Buchmesse ist vor der Buchmesse heißt es doch so schön in den Kreisen der Bücherjunkies und auch wenn ich die Frankfurter Buchmesse bevorzuge, hatte ich 2019 richtig Bock auf die Leipziger. Drei Tage unter Gleichgesinnten, ein Fangirlmoment beim Plausch mit Ingrid Noll, die Sichtung von Simon Beckett, ein Snack mit Nikola Scott, außerdem Romy Hausmann, Frank Goldammer, Daniela Krien, Monika Peetz, Martin Krist, Claudia Winter, Katharina Herzog aka Katrin Koppold und viele viele Buchblogger, die man wieder- oder endlich mal getroffen hat. Die Buchbranche ist eine verrückte aber herzliche.

 

Jedoch habe ich mir auch die Zeit genommen, ein wenig was von Leipzig zu besichtigen, was mit einem Kaffee im wohl schönsten Starbucks Deutschlands anfing, dann hoch auf den Panorama Tower ging, um den fantastischen Ausblick über die Stadt zu genießen, anschließend zur Besichtigung der Leipziger Nikolaikirche, die von innen tatsächlich wie ein Barbiepalast aussieht und in einem Bummel durch die Altstadt sein Ende fand. Leipzig ist schön und irgendwann möchte ich diese Stadt auf jeden Fall ausgiebig erkunden. 

 

April: Burgen, Störche und pittoreske Örtchen im Elsass

Das Elsass stand schon seit unserem Strassburg-Trip auf der Reiseliste und 2019 hat es pünktlich zum sprießenden Frühling endlich geklappt. Auf der einen Seite Burgruinen und Weinberge, auf der anderen Seite Eguisheim, das meiner Meinung nach schönste Örtchen in der Gegend, campten wir eine Woche lang im Elsass und ließen es uns gutgehen. Auf der Vogesenkammstraße lag sogar noch Schnee, bei uns unten im Tal war T-shirtwetter und wir konnten etlichen Störchen bei der Aufzucht ihrer Jungen zugucken. Diese Gegend von Frankreich empfanden wir als wunderschön, allerdings irgendwie so gar nicht "französisch". Sicher ist auf jeden Fall, dass wir hier nicht zum letzten Mal waren. 

 

Mai: Dachzeltnomaden Festival am Brombachsee bei Nürnberg

Seit 2019 sind wir unter die Dachzeltnomaden gegangen, was allerdings nicht heißt, dass wir nun nicht mehr mit dem Wohnwagen unterwegs sind. Dachzelten ist ja auch eher so ein Schönwetterding. Und schönes Wetter hatten wir an diesem Wochenende am Brombachsee. Schönes Wetter und tausende Gleichgesinnte, Workshops, Verkaufsmeile, Vorträge, Streetfood und als Highlight ein Klavierkonzert auf dem See. Die Veranstalter hatten da einiges auf die Beine gestellt, wovor man wirklich nur den Hut ziehen kann! Für uns war dieses Wochenende eine Generalprobe - die Probe, ob es uns gefällt, nur mit Dachzelt unterwegs zu sein und vor allem auch, ob das mit den Hunden funktioniert. Denn sollte die Bilanz positiv ausfallen, würde dem nächsten Urlaub nichts im Weg stehen...

 

Mai/Juni: Sardinien. Offroad und mit Dachzelt

Wer uns kennt, der weiß, dass wir absolute Fans der Insel Korsika sind. Trotzdem überlegen wir schon seit Jahren, auch der Nachbarinsel Sardinien mal eine Chance zu geben. Da die Generalprobe mit dem Dachzelt unsere Erwartungen übertroffen hatte, war es also beschlossene Sache, Ende Mai für drei Wochen Richtung Sardinien aufzubrechen. Ohne Wohnwagen - nur mit Dachzelt. Der Vorteil dieser Art zu Reisen ist definitiv, dass man flexibel ist. Der Nachteil ist allerdings, dass uns das ewige Auf- und Abbauen des Dachzeltes und die gepackten Kisten auf der Pritsche des Pick Ups irgendwann ziemlich auf den Keks gingen. Sardinien selber war gut zu uns: Sehr vielseitig und mit Sonne satt. Wir sind viele Offroadstrecken gefahren, haben über die sich immer wieder ändernde Landschaft in den Bergen gestaunt, waren im türkisblauen Meer baden und in Naturpools, haben Burgruinen durch enge Luken bestiegen und Relikte aus einer noch viel viel älteren Zeit erforscht, haben wild gecampt und auf Fünf-Sterne-Plätzen, haben hübsche kleine Ortschaften entdeckt ….und konnten irgendwann keine Pizza mehr sehen. Und dennoch: Korsika ist und bleibt unsere Nummer eins!

....das Dachzelt haben wir übrigens nach dieser Reise verkauft und uns ein anderes gekauft. Eins, das viel schneller und einfacher auf- und abzubauen ist. Denn diese Art des Reisens hat uns definitiv gefallen. Nun muss nur noch eine praktische Packsituation für Klamotten und Verpflegung augetüftelt werden, dann kann es im Sommer wieder losgehen.

 

Juli: Die Flucht nach Hann. Münden

Im Juli hatte ich sehr mit meinem Tinnitus und einem permanenten Druckgefühl auf dem linken Ohr zu kämpfen und war dementsprechend gereizt. Als dann eines schönen Samstags der Parteitag der AfD in unserem Örtchen abgehalten wurde, zeitgleich mit einer Demo und einem Multikulti-Stadtfest und zudem auch noch die alljährliche große Feier des syrisch-orthodoxen Klosters auf der gegenüberliegenden Talseite war, beschlossen wir, abzuhauen. Ihr müsst dazu wissen, dass unser Städtchen 10.000 Einwohner hat - da ist quasi alles nebenan und dementsprechend laut.

Der Campingplatz in Hann. Münden liegt wunderbar auf einer Insel in der Weser und direkt gegenüber der bildhübschen Altstadt. Eigentlich haben wir das ganze Wochenende ausser lesen, Kaffee trinken, ausschlafen, abends durchs Städtchen bummeln und essen gehen nicht viel gemacht. Deshalb müssen wir unbedingt wiederkommen, denn in Hann. Münden gibt es eine Menge zu sehen und glücklicherweise ist es auch nur etwa 50 km von uns entfernt.

 

August: Kurz mal in den Harz

Tatsächlich ist der Harz eine der schönsten Gegenden Deutschlands. Hier gibt es so viel zu entdecken, dass ein Leben dafür kaum ausreicht. Wir sind mindestens einmal pro Jahr hier - so auch an einem teilweise verregneten Wochenende im August. Unser Campingplatz in Altenau war eher mittelmäßig, drumherum gab es allerdings genug Abwechslung. Und so wanderten wir auf dem Naturmythenpfad, erforschten einen Lost Place und erbummelten Goslar....und fanden einige Orte, die auf die Liste für den nächsten Besuch kamen. Wie immer. Und deshalb kommen wir immer wieder gerne her.

 

August: Geheimtipp Luxemburg

Da muss man tatsächlich nur über die Grenze bei Echternach fahren und findet sich in einer traumhaften Landschaft wieder! Wer hätte das gedacht? Ich jedenfalls nicht! Ein Glücksfall, dass unser Campingplatz direkt, also quasi 100 Meter, neben dem Müllerthal Trail lag, den man gar nicht beschreiben sondern einfach selber erleben muss. Man muss sich in etwa das Elbsandsteingebirge vorstellen. Nur in kleiner und mit mehr Felsen, die näher beisammen sind. Und Höhlen. Was sind wir in dieser Woche durch Höhlen gekrochen! Mit Burgen geizt Luxemburg ebenfalls nicht und die Besichtigung eines Lost Places hat uns buchstäblich in eine andere Zeit gebeamt. Ein Picknick auf den Klippen war nur eines der Highlights dieser Woche und ganz sicher ist: Wir kommen wieder!

 

September: Kein Urlaub sondern ein neuer Wohnwagen

Sechs Jahre sind wir mit unserem Eriba Triton von 1983 durch Europa gereist, nun wurde  es Zeit für etwas Größeres. Etwas, in dem man sich auch mal gemütlich bei schlechtem Wetter aufhalten kann und in dem zwei Leute gleichzeitig stehen können, ohne dass der eine dem anderen den Platz wegnimmt. Was es im Endeffekt geworden ist, hatten wir ursprünglich gar nicht auf dem Schirm, nun würden wir am liebsten in den neuen Wohnwagen, einen Sprite Cruzer, einziehen. Purer Luxus, plötzlich ein komplettes Bad an Bord zu haben und gleich zwei Sofas, auf die alle Hunde und der Göttergatte und ich passen. 

 

Oktober: Mehr Meer in Sankt Peter-Ording

Mit Sankt Peter-Ording fing hier auf dem Blog vor drei Jahren alles an und mit Sankt Peter-Ording endete auch unser Reisejahr 2019. Aufgrund der Tatsache, dass wir zum ersten Mal mit dem neuen Wohnwagen unterwegs waren, hoffte ich auf den ein oder anderen Regenschauer zwecks gemütlicher Stunden auf der Caravan-Couch. Regen war auch angesagt - was wir bekamen, war jedoch strahlender Sonnenschein und um die 20 Grad. Trotzdem feierten wir den neuen Wohnwagen und hielten uns viel darin auf, unternahmen aber auch jeden Tag Ausflüge an diesen grandiosen und einmaligen Strand und ins Umland. Ich hatte Sankt Peter-Ording wirklich vermisst und wenn es nicht immer eine so lange Reise wäre, wären wir vermutlich genauso oft dort wie im Harz.

 

...und wohin geht`s 2020?

2020 stehen Veränderungen ins Haus, denn der Göttergatte hat nach zehn Jahren seinem kirchlichen Arbeitgeber endlich den Rücken gekehrt und fängt nun eine neue Stelle an, die regelrecht für ihn gebacken wurde. Eine neue Arbeitsstelle bedeutet jedoch auch, dass man urlaubstechnisch noch nichts fix planen kann. Gewisse Vorstellungen über das Reisejahr 2020 haben wir jedoch trotzdem:

 

Sicher ist, dass wir im Januar (mal wieder) ein paar Tage im Harz verbringen werden. Ich hoffe da übrigens sehr auf Schnee! Also: Der Schnee wird gebeten, sich in den Harz zu begeben! Der Schnee bitte!!!

 

Genau in diesem Moment, in dem ich diesen Beitrag schreibe, ist der Göttergatte draußen und flext das Gestell für unser neues Dachzelt zusammen, das diesmal nicht auf die Pritsche des Pick Ups kommen wird sondern aufs Dach. Mit einem Untergestell, in dem sich noch Kästen mit dem alltäglichen Kram, den man so braucht, befinden werden. Kein Plan, wie das dann alles aussieht, aber der Göttergatte weiß schon, was er da macht. Mit dem Dachzelt kann man dann im Sommer auch spontan mal hier und da ein Wochenende verbringen und muss auch nicht unbedingt einen Campingplatz ansteuern. Ich liebäugle diesbezüglich auf jeden Fall mit ein paar Tagen an der Mosel!

 

Was größere Urlaube angeht, haben wir ausgemacht, im Sommer einige Zeit in Schweden zu verbringen. Mit dem Wohnwagen und irgendwo direkt an einem See. Ganz chillig und gemütlich.

 

Ansonsten träume ich immer noch von Schottland, warte aber lieber den Brexit ab, denn die Hunde reisen selbstverständlich mit. Slowenien oder Rumänien wären auch eine Option, von Österreich haben wir bisher nur einen Bruchteil gesehen, mit den beiden netten Schweizern, die wir auf Sardinien kennengelernt haben, wollen wir uns ebenfalls treffen und die Ligurische Grenzkammstraße steht auch schon lange im Raum.

 

Dann sind da natürlich noch die Buchmessen in Leipzig und Frankfurt und Anfang März sind wir mit dem kompletten Rudel in ein Hotel in Osnabrück eingeladen.

 

Was Bloggerevents angeht, hoffe ich, 2020 etwas mehr zu erleben als 2019, denn dieses Jahr hatte ich einfach zu viel um die Ohren und konnte mich nicht so viel um Blog und Co. kümmern, wie ich es gerne gemacht hätte. 

 

Wir werden sehen, was 2020 bringt. Gewiss ist nur, dass ich Euch allen ein ganz fabelhaftes Jahr wünsche!

 

 

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