Pflaumenkuchen mit Nüssen und Zimt


 

In meiner Kindheit und Jugend gab es in unserem Garten - genauer gesagt im Hühnergehege, welches dann später zum Auslauf für Zwergkaninchen und Meerschweinchen wurde - zwei Pflaumenbäume, die ziemlich verkrüppelt aussahen, aber Jahr für Jahr für eine sehr reiche Ernte sorgten. Jahr für Jahr ging mit der Pflaumenernte allerdings auch die Blechkuchenzeit los und meine Mutter buk und buk und die Verwandtschaft freute sich beim Sonntagsbesuch über frischen Pflaumenkuchen mit Sahne. Unter der Woche sah die Nachmittagsverpflegung häufig ebenso aus, weswegen bei mir irgendwann der Punkt kam, an dem ich diesen Kuchen einfach nicht mehr mochte. An dem ich noch nicht mal mehr Pflaumen mochte.

 

Als ich von zuhause auszog, sah ich jahrelang keinen Pflaumenkuchen mehr aus der Nähe. Als es dann aber irgendwann so weit war, sträubte sich wieder alles in mir dagegen. Ihr kennt das vielleicht, wenn Euch ein Stück Kuchen direkt so anlacht, dass Ihr es unbedingt essen müsst? Bei mir und Pflaumenblechkuchen war das Gegenteil der Fall. Ich bin vor über zwanzig Jahren von zuhause ausgezogen und mag bis heute keinen Kuchen dieser Art.

 

Gestern Nachmittag kam mein Schwiegervater uns besuchen und brachte uns ein Blech Pflaumenkuchen (das kann Herr Glitzerdings essen), Pflaumenmus und noch zwei Kilo Pflaumen mit (Schwiegermutter hat immer Angst, dass wir verhungern). Nun ist es ja so, dass ich mittlerweile Pflaumen wieder mag, aber eben nicht DIESEN Kuchen. Trotzdem war die Überlegung, was ich nun mit dem ganzen Obst mache, bevor es schlecht wird? - Das Ergebnis? Pflaumenkuchen. Ja. Ihr habt richtig gelesen....

 

 

Nun muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass dieser Kuchen überhaupt gar nichts mit dem vermaledeiten Blechkuchen gemeinsam hat und eigentlich auch nur ein Provisorium aus dem ist, was die Schränke gerade hergaben. Fakt ist aber auch, dass dieser Kuchen extrem lecker schmeckt. Ja! Ich weiß! Eigenlob stinkt. Hier riecht es jedoch fruchtig und nussig und nach Zimt und - ich wiederhole mich - schmeckt einfach himmlisch.

 

Und da ich ja gerne teile, kommt hier das Rezept (nicht der Kuchen, den esse ich selber):

 

100 g Weizenmehl mit

200 g gemahlenen Haselnüssen (oder anderen Nüssen Eurer Wahl),

1 TL Chiasamen (kein Muss, macht das Ganze aber etwas fluffig),

2 EL Kokosblütenzucker (auch hier geht Süße Eurer Wahl genauso), 

1 Packung Backpulver und

1,5 TL Zimt vermischen.

 

180 ml Milch (ich habe Sojamilch genommen) und

1 Ei dazu und alles gut mit dem Handrührgerät verrühren.

 

Nach Geschmack süßen, wobei ich Agavendicksaft genommen habe und aus Erfahrung weiß, dass der Kuchen nicht allzu süß (also nach meinem Geschmack) wird, wenn der Teig normal süß schmeckt.

 

Teig in eine Springform (ich lege den Boden immer mit Backpapier aus) von ca. 24 cm Durchmesser füllen und entkernte und geteilte Pflaumen darauf verteilen. 

 

Das Ganze bei Bedarf noch mit Zimt und braunem Roh-Rohrzucker bestreuen und in dem auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen ca. 40 min sich selbst überlassen (Stäbchenprobe!)

 

 

Ich mag es immer sehr, wenn Kuchenteig noch ein wenig matschig ist und somit auch nach Tagen frisch schmeckt, daher waren in diesem Fall 40 min genau richtig.

 

 

 

Euch wünsche ich nun für`s Backen gutes Gelingen und anschließend einen leckeren Kuchen!