Wangerooge - Zeit zum Durchatmen

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Wir haben Juli und es ist Sommer. So richtig Sommer! Nicht nur auf dem Kalender, sondern auch draußen. Und das tatsächlich schon seit Wochen! Man verbringt so viel Zeit wie möglich im Freien, manche Bundesländer haben bereits Ferien, andere müssen noch warten. Überall jedoch steht ganz sicher das Ziel für den Sommerurlaub bereits fest und die Vorfreude auf Sonne, Strand und Meer oder auf Sonne, Berge und Landschaft wächst und wächst. - Höchste Zeit also, sich Gedanken über den Winterurlaub zu machen! 

 

Winterurlaub? Spinnt die jetzt? - Mitnichten, meine Lieben! Aus diversen Gründen ist es ja nun mal so, dass Urlaub im eigenen Land immer beliebter wird und da sind die guten Destinationen natürlich ratzfatz ausgebucht. Deshalb gibt's jetzt von mir extra für Euch einen Tipp, wo Ihr im Winter so richtig schön die Seele baumeln lassen und den Akku aufladen könnt: Wangerooge! 

 

 

Seit jeher mag ich die Nordsee lieber als die Ostsee und habe sie unzählige Male besucht.Tatsächlich habe ich es aber noch nie im Winter in den hohen Norden geschafft und ich war auch noch nie auf einer der deutschen Nordseeinseln. Das soll sich Ende Februar 2018 ändern, als ich auf Einladung der Kurverwaltung Wangerooge zusammen mit Tanja vom Blog Spaness ein Wochenende auf dieser kleinen Insel im Wattenmeer verbringe.

 

ANFAHRT NACH WANGEROOGE

Wenn man es auf dem Festland bis zum kleinen Ort Harlesiel geschafft hat, gibt es zwei Möglichkeiten, um auf die Insel zu gelangen: Fliegen oder mit der Fähre fahren. 

Für die Hinfahrt hat man uns Plätze auf der Fähre reserviert, die von der Deutschen Bahn betrieben wird. Ihr ahnt, was jetzt kommt? - Richtig! Wir kommen mit einer Stunde Verspätung auf Wangerooge an. Woran es liegt, ist eigentlich gar nicht ersichtlich, denn die Fähre legt pünktlich in Harlesiel an und alle Reisenden haben auch längst ihr Gepäck aufgegeben. Es herrscht allerdings ein ziemliches Gedränge, wovon man sich aber keinesfalls abschrecken lassen sollte, denn hierbei handelt es sich gerade im Winter nicht zwangsläufig um andere Urlauber, sondern oft um Wangerooger, die übers Wochenende die Heimat besuchen. Denn wie schon oben erwähnt: Wangerooge ist im Winter ein Ort der Entspannung.

 

Mit der Fähre ist man etwa eine Stunde in der Fahrrinne im Wattenmeer unterwegs. Hier variieren die Fahrtzeiten genauso wie die Gezeiten des Meeres; man sollte sich also unbedingt vorher informieren. An unserem Wochenende im Winter kommt sogar noch dazu, dass ein eisiger Ostwind das Wasser konstant vom Land wegdrückt und es fraglich ist, ob zwei Tage später überhaupt noch eine Fähre fahren kann.

 

Angekommen auf Wangerooge geht es dann mit dem Zug weiter. Um sein Gepäck braucht man sich hier praktischerweise nicht kümmern, denn das wird automatisch von der Fähre auf den Zug verladen. Und danach geht es sehr gemütlich durch die Salzwiesen bis zum einzigen Bahnhof auf Wangerooge in den einzigen Ort der Insel, der genauso heißt wie diese und etwa 1300 Einwohner hat. 

 

Zugegeben, für mich sind die Anfahrt aus der hintersten Ecke von Nordrhein-Westfalen und die anschließende Fährüberfahrt plus Zugfahrt eine ziemlich zeitaufwändige Angelegenheit, aber wenn man erst auf der Insel angekommen ist, setzt quasi sofort und automatisch der Relax-Modus ein.

 

UNSER HOTEL

Ramona von der Kurverwaltung Wangerooge nimmt uns am Bahnhof in Empfang und bringt uns persönlich in unsere Unterkunft, dem Parkhotel New Hampshire, das bis 2017 noch "Villa im Park" hieß und auch heute noch genauso aussieht: Wie eine herrschaftliche Villa, gelegen in einem gepflegten kleinen Park. Auf Wangerooge gibt es so gut wie keine Autos, daher werden sämtliche Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit einem Inseltaxi bewältigt. Im Ort selber ist aber alles fußläufig zu erreichen und auch unser Hotel befindet sich nur etwa vier Minuten vom Bahnhof entfernt.

Das Parkhotel New Hampshire ist in einem gemütlichen Mix aus familiär, skandinavisch und herrschaftlich eingerichtet, daher fühlt man sich sowohl in der Bibliothek als auch im Speiseraum direkt wie bei guten Freunden zuhause und muss sich selbst ermahnen, nicht die Schuhe auszuziehen und auf dem Sofa herumzufläzen. Für mich als Hundebesitzerin ist es natürlich sehr schön, dass zum Hotel drei wohlerzogene Hunde gehören, die niemals aufdringlich sind und genau wissen, wohin sie dürfen und wohin nicht. Selbstverständlich sind auch Urlauberhunde hier gern gesehene Gäste.

 

Unsere Zimmer sind eine ziemliche Überraschung, denn von "Zimmer" kann hier eigentlich gar nicht mehr die Rede sein: Ein kleiner Flur, ein Durchgangsraum mit großer Couch, ein sehr großes Schlafzimmer und ein ebenfalls sehr großes Bad sind eher eine Suite als nur ein Zimmer, findet Ihr nicht auch? Von anderen Hotelgästen hört man hier absolut nichts und Straßenlärm gibt es ja sowieso nicht. - Zwei erholsame Nächte sind also garantiert.

 

DER ERSTE ABEND

Nordseeluft macht hungrig, daher freuen wir uns sehr über die Einladung, im Restaurant Strandlust an einem 6-Gänge-Menü inklusive Brandverköstigung durch die Firma Brennerey aus Stemwede teilzunehmen. Dass ich die einzige (Fisch essende) Vegetarierin unter etwa 25 Gästen bin, stellt keinerlei Problem dar - die Küche der Strandlust variiert meine Gänge dementsprechend zu immer neuen kulinarischen Köstlichkeiten. Zwischen den einzelnen Gängen kommen wir in den Genuss von verschiedenen Bränden, von denen einige auch für mich, die solcherart Alkohol eigentlich gar nicht mag, erstaunlich lecker und bekömmlich sind. Der Chef der Brennerey höchstpersönlich kredenzt die Brände und erzählt dabei auf unterhaltsame Art und Weise einiges über deren Herstellung und Beschaffenheit.

Immer wieder mal veranstaltet das Restaurant Strandlust verschiedene Events in seinen hellen und modernen Räumlichkeiten mit Blick auf die Nordsee. Wenn also Interesse besteht, informiert Euch am besten im Vorfeld im Internet und sichert Euch möglichst früh Plätze.

 

AUSSCHLAFEN? - NIX DA!!!

Wenn man mit Tanja von Spaness.de unterwegs ist, bedeutet das, dass man sich das gemütliche Ausschlafen von der Backe putzen kann. Tanja marschiert nämlich gerne frühmorgens los, um Sonnenaufgänge zu betrachten. Je früher desto besser. Und da man selber dann ja auch nicht als die Oberlusche dastehen will.....geht man natürlich mit. In diesem Fall heißt das um 07.00 h morgens durch den eisigen Wind zum Strand zu stapfen.....um dann festzustellen, dass der Sonnenaufgang heute ausfällt. Es wird nämlich einfach nur hell. Sehr langsam. Aber zumindest in verschiedenen Grautönen. 

UND DANN.....MEIN ERSTES MAL!

Nein! Nicht das, was Ihr jetzt denkt. Also wirklich! Wangerooge ist einerseits eine kleine gemütliche Insel, andererseits veranstalten die Wangerooger aber auch gerne mal ausgefallene Events. Die 6-Gänge-Brandverköstigung am Vorabend war schon ein Highlight, am Samstagvormittag steht dann für mich ein Tattoo-Event an. Zwei namhafte Tätowierer aus Hamburg und Bremen haben für dieses Wochenende im Restaurant Friesenjung ihr Quartier aufgeschlagen.Tja, und wo ich schon mal da bin.....

Nun muss ich dazu sagen, dass ich schon lange ein Tattoo haben wollte, nur irgendwie habe ich nie einen Termin ausgemacht. Als ich von der Möglichkeit auf Wangerooge hörte, war es für mich dann beschlossene Sache. Zum Glück war noch ein Termin frei und somit komme ich nun in den Genuss meines ersten Tattoos, das mit Blick auf die Nordsee gestochen wird. Und DAS kann sicherlich nicht jeder, der tätowiert ist, von sich behaupten.

 

 

WATT??? WANDERN???

Ramona von der Kurverwaltung Wangerooge hat ein abwechslungsreiches Programm für uns zusammengestellt und so ist nach ein wenig Ausruhen eine Wattwanderung geplant. Na klar, Wangerooge liegt quasi genau in der Mitte des riesigen Wattenmeeres, da MUSS man einfach raus zu Miesmuschel und Co! Am ausgemachten Treffpunkt, zu dem uns Ramona begleitet, werden wir von Silke vom Nationalparkhaus in Empfang genommen. Silke ist keine gebürtige Insulanerin, aber sie liebt diese Gegend heiß und innig und man merkt ihr ihre Begeisterung für das Wattenmeer und für ihren Beruf in jeder Sekunde an. Perfekter Service: Silke hat für uns Gummistiefel dabei und so kann die Wanderung direkt starten. 

Der arme Wattwurm hat noch nicht mal im Winter seine Ruhe vor den Touristen ;-)

 

Es ist ja nun nicht nur so, dass eine Wattwanderung im Winter ganz anders ist als im Sommer, wir werden auch noch Zeuge eines eher seltenen Naturphänomens: Im Watt liegt Eis. Normalerweise liegt dort keins, denn die ständige Strömung durch Ebbe und Flut weiß das zu verhindern. Aber die Flut.....ja, wo ist sie eigentlich? Laut Silke müsste sie schon längst da sein, aber - und das ist das nächste Phänomen - der Ostwind drückt das Wasser weg und hindert damit die Flut am Einlaufen. Selbige fällt also heute aus und dadurch wandern wir und wandern und wandern....und sind plötzlich weit draußen an den Muschelbänken, die Silke eigentlich auch bei normaler Ebbe nicht erreicht. Aber Ihr wisst, wie das ist: Wenn man interessante Gesprächsthemen hat (und Silke erzählt uns eine Menge Interessantes über den Lebensraum Wattenmeer), dann vergeht die Zeit wie im Fluge. Dummerweise müssen wir auf dem Rückweg zum Strand gegen den eiskalten Wind gehen, was heute eher unangenehm ist, aber dafür ist mit der Wattwanderung Tanjas Kindheitstrauma überwunden (Klassenfahrt nach Wangerooge - Wanderung um die KOMPLETTE Insel - anschließend noch ´ne Wattwanderung.....mit 12 Jahren schreit man da nicht gerade "Hurra!").

 

 

HOW TO DRINK OSTFRIESENTEE

Wenn man in Ostfriesland ist - egal ob auf dem Festland oder auf einer der Inseln - dann gehört Ostfriesentee zum guten Ton. Man bekommt ihn natürlich überall, aber in diesem Fall kommt es auf das richtige Ambiente und auf das richtige Trinken an: Am besten sucht man sich eine klassische Teestube. Wie gut, dass es solch eine auf Wangerooge gibt. Und - wer hätte es geahnt - dann heißt die auch noch "Teestube"! Total urig und gemütlich eingerichtet mit Sturmlaternen und Tinnef, können wir uns nichts Besseres vorstellen, als genau hier nach der Wattwanderung wieder aufzutauen und einen klassischen Ostfriesentee zu trinken. Und das geht so: Kluntje Kandis in die Tasse, Tee drüber gießen (muss knacken), vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn (um die Zeit anzuhalten) Sahne hineingießen, dabei zusehen, wie die Sahne in Wölkchen hochsteigt, NICHT umrühren, trinken. 

 

DANN EBEN SONNENUNTERGANG!

Für abends hat Ramona für uns drei einen Tisch im Restaurant des Hotel Hanken reserviert, vorher ist allerdings wieder nichts mit Ausruhen, denn ich werde von Tanja dazu genötigt, den Sonnenuntergang zu bewundern. Okay, nachdem der Sonnenaufgang am Morgen so eine Pleite war, will ich es jetzt natürlich auch wissen. Also kurz schick gemacht für den Abend (Memo an Euch: Keine hohen Schuhe anziehen, wenn Ihr den Sonnenuntergang angucken wollt!) und vor dem Essen "mal eben kurz" um die Ecke zum Staunen und Fotografieren. Hmmmm....hier sieht man aber nicht viel. Was für ein Glück, dass die Insulaner allesamt total freundlich und hilfsbereit sind! Schnell wird uns erklärt, von wo wir einen grandiosen Blick haben: Hinterm Café Pudding links, am Wellnesszentrum vorbei, kurz abgebogen, durch eine kleine Dünenlandschaft und schließlich einen Hügel hinauf zu einem Aussichtsplateau. Mit hohen Schuhen und unter Zeitdruck....Aber wir schaffen es tatsächlich noch auf den letzten Drücker. Schnell kommen wir allerdings zu der Überzeugung, dass man unten am Strand bestimmt auch so richtig schöne Fotos machen kann. Kann man auch. Und ganz nebenbei vertikutiere ich mit meinen Absätzen auch noch den Strand. Erwähnte ich bereits, dass man zu solchen Aktionen besser flache Schuhe trägt?

 

FAMILIENBANDE

Wie schon anfangs erwähnt, leben auf Wangerooge etwa 1300 Menschen. Da kennt nicht nur jeder jeden, da läuft das Gespräch beim Essen dann auch etwa so ab: "Der Kellner da hinten ist mein Onkel." "Der Barkeeper ist der Schwager meines Cousins und verheiratet mit der Köchin, die wiederum die Schwester meiner Schulfreundin ist." Obwohl ich selber in einem 10.000-Seelen-Städtchen wohne, was ja nun auch recht überschaubar ist, finde ich dieses herzliche und familiäre Miteinander auf der Insel sehr faszinierend. Als Gast fühlt man sich gleich wohl und aufgenommen. Ramona informiert uns jedoch auch über die Schattenseiten: Wenn man als Teenager ein wenig über die Stränge schlägt, weiß es direkt die ganze Insel. Tja, da machste nix! Und trotzdem: Wir kriegen mehrmals mit, wie die Insulaner sich untereinander (aus)helfen - hier besteht eine Gemeinschaft, die sich so richtig schön in das gemütliche und relaxte Ambiente von Wangerooge einfügt. Ach, ....und der Fisch, den ich im Hotel Hanken esse, der ist auch sehr lecker!

 

 

RAUSGEFLOGEN

Und dann....fliegen wir am nächsten Morgen von der Insel! ......Nein! Natürlich haben wir uns NICHT daneben benommen! Also echt mal! Uns wurden für den Rückweg zwei Plätze im Inselflieger gebucht, einer Cessna, die acht Passagiere plus Gepäck aufnehmen kann. Natürlich ist die Aufregung groß, denn ich bin noch nie in so einem kleinen Flugzeug geflogen und stelle mir das Ganze als sehr sehr wackelige Angelegenheit vor. - Irrtum! Die Cessna steht völlig stabil in der Luft und es ist ein Erlebnis, die Insel und das Watt von oben betrachten zu können. Wir entdecken immer noch Eisfelder und vom Wasser ist nach wie vor nicht viel zu sehen. Dafür gibt's Seehunde zu betrachten. Leider nur kurz, den der Flug von Wangerooge bis Harlesiel (der Flugplatz befindet sich direkt neben dem Fähranleger) dauert nur knappe fünf Minuten. Leider. 

Wie Ramona uns erzählt, bevorzugen die meisten Einheimischen übrigens die Flugverbindung zum Festland, denn es geht einfach ruckzuck und kostet absolut nicht die Welt. Nachteil: Das Flugzeug hat eben nur Platz für acht Passagiere. 

 

MEIN FAZIT

Ein Wochenende auf der Insel hat ausgereicht, um meinen Akku wieder vollständig aufzuladen. Diese Ruhe und Entspanntheit und die klare Nordseeluft, die Freundlichkeit der Menschen und die sauberen und leeren Strände sind im Winter etwas ganz Besonderes. In den Restaurants und Cafés haben die Kellner Zeit für ein kleines Pläuschchen und erzählen dann auch gerne mal Anekdoten über die Insel. Alles, was man braucht, ist fußläufig zu erreichen und wem nach Aktion ist, für den findet sich auch im Winter das ein oder andere Event. Wellness-Fans kommen sowieso auf ihre Kosten, denn das Thalasso- und Gesundheitszentrum der Insel wartet ganzjährig mit einigen attraktiven Angeboten auf. Wangerooge ist eine Reise wert und ich persönlich habe die Schönheit der Insel nun im Winter schätzen gelernt und kann eine absolute Empfehlung aussprechen.

 

 

 

 

OFFENLEGUNG: Ich wurde freundlicherweise von der Kurverwaltung Wangerooge zu diesem Wochenende eingeladen, wofür ich mich ganz herzlich bedanke. Dies beeinflusst jedoch nicht meine Meinung, denn selbstverständlich gilt wie immer: MEIN BLOG - MEINE MINUNG! 

 

 

 

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