Hamburgs historische Orte

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Hamburg ist nicht nur (meiner Meinung nach) die schönste Stadt in Deutschland, nein, Hamburg hat so immens viele Sehenswürdigkeiten, wunderbare Orte und tolle Restaurants und Cafés zu bieten, dass man Monate bräuchte, um sich alles anzusehen. Dazu kommt, dass die Hansestadt eine äußerst bewegte Geschichte hat. Eine Geschichte, über die man eigentlich ständig stolpert - auch wenn man sich dessen gar nicht bewusst ist.

Um uns diese Geschichte näherzubringen, hat der Emons Verlag ein sehr interessantes Buch herausgebracht: "111 Orte in Hamburg, die uns Geschichte erzählen" von Rike Wolf, beinhaltet tatsächlich nicht nur 111 geschichtsträchtige Orte mit dazugehörigem Foto und jeweils einer sehr kurzweiligen Beschreibung, sondern immer auch noch einen zusätzlichen Tipp.

Was mir besonders an diesem Buch gefällt ist, dass es mir die Stadt auf ganz andere Art näher bringt und mir eine Geschichte zu Orten und Gebäuden erzählt, in denen ich schon oft war oder an denen ich bei nahezu jedem Hamburg-Besuch vorbeigehe. Ein paar dieser Orte stelle ich Euch hier nun vor:

 

 

Der Alsterpavillon

Der Alsterpavillon beispielsweise, in dem sich heute die Räumlichkeiten des Bistros "Alex" befinden, war einst ein berühmter Jazz-Club und den Nazis ein absoluter Dorn im Auge. Das als "Judenaquarium" verhöhnte Gebäude wurde im Sommer 1943 von Bomben getroffen und nach dem Krieg als einziger der großen Hamburger Jazz-Clubs auf seinem historischen Sockelgeschoss wieder aufgebaut.

 

 

Die alte Harburger Elbbrücke

Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, mir die Alte Harburger Elbbrücke anzusehen, wenn ich sie nicht in diesem Buch gefunden hätte. Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk mit vier Doppelbögen aus Eisenfachwerk, dessen Bauarbeiten 1897 begannen. Zur feierlichen Eröffnung im September 1899 kam niemand geringerer als Kaiser Wilhelm II. persönlich. Heute ist diese Brücke mit ihren Sandsteinfundamenten, den Eisenbögen und historischen Lampen die letzte ihrer Art in Hamburg und bietet jede Menge tolle Fotomotive.

 

 

Das Gängeviertel

Den Namen "Gängeviertel" hatte ich schon häufiger gehört, konnte mir darunter aber nicht so richtig etwas vorstellen. "111 Orte in Hamburg, die uns Geschichte erzählen" konnte mir in diesem Fall sehr gut weiterhelfen: Zwischen neuen und vor allem großen und modernen Bürokomplexen befindet sich in der Neustadt ein kleines Viertel, das sich standhaft gegen Abriss und/oder Renovierung wehrt. Das 350 Jahre alte Gängeviertel bewohnten einst Hafenarbeiter, die sich die kleinen und engen Wohnungen hier so eben leisten konnten. Als das Viertel abgerissen werden sollte, wurde es kurzerhand von Architekten, Tischlern und Grafikern besetzt, die dieses Stück "Armenkultur" im reichen Hamburg unbedingt erhalten wollten. Künstlerisch geprägt ist es hier heute immer noch und in monatlich stattfindenden Führungen kann man tief in die Geschichte des Gängeviertels eintauchen.

 

 

Moorburg

Moorburg ist quasi die äußerste Ecke von Hamburg, ein altes Dorf mit Kopfsteinpflaster, das seit 1375 zur Hansestadt gehört und der älteste Stadtteil ist. Seit 1982 gehört Moorburg mit seinen nur 800 Einwohnern und seiner sehr ländlichen Idylle offiziell zum Hafenerweiterungsgebiet. Was das bedeutet, kann man sich denken.....
Es wäre allerdings sehr schade, wenn dieses hübsche Örtchen, in dem man sich mitten auf dem Lande wähnt und von dem aus man einen guten Blick auf Hamburgs Hafenpanorama hat, zugunsten weiterer Containerterminals verschwinden würde.

 

 

Hamburgs Bunkeranlagen

Wohl jeder, der schon einmal mit dem Auto auf der Reeperbahn geparkt hat, kennt die extrem enge Tiefgarage unter dem Spielbudenplatz. Diese Tiefgarage wurde jedoch ursprünglich zu einem ganz anderen Zweck gebaut: In fünf Bauabschnitten entstand hier von 1940 bis 1942 ein zweigeschossiger Tiefbunker. Mit Sitzplätzen für bis zu 5000 Leuten war es der größte Bunker in der Hansestadt - bei Bombenalarm hielten sich jedoch bis zu 20 000 Hamburger hier unten auf. Unter www.unter-hamburg.de bekommt Ihr weitere Informationen und könnt auch Führungen buchen. Denn es gibt noch so einige andere Bunkeranlagen in Hamburg zu entdecken.

 

 

Finkenwerder

In der Werft in Finkenwerder stehen heute noch die Überreste eines riesigen Bauvorhabens: Hier wurden Schutzkammern für U-Boote errichtet, denn an diesem Ort wurden von 1941 bis Kriegsende etwa 110 U-Boote gebaut, die vor Luftangriffen der Alliierten geschützt werden mussten. Die Anlage hielt gezielten Bombardierungen stand, das sprach sich herum und so suchte auch bald schon die Zivilbevölkerung hier Schutz bei Fliegeralarm. Nach dem Ende des Krieges sprengten die Alliierten die Bunker, die dann irgendwann abgerissen werden sollten. Dieses Vorhaben erwies sich jedoch als zu kostspielig und so kann man die Überreste heute noch sehen. Direkt angrenzend an die Werft befindet sich das riesige Areal der Airbuswerke und in der Nähe des U-Boot Bunkers gibt es einen Aussichtsturm, von dem aus man einen guten Rundum-Blick geniessen kann.

 

 

Övelgönne

Der Elbstrand in Övelgönne ist nicht nur absolut traumhaft zum Spazierengehen, nein, hier befindet sich auch ein ururalter schwedischer Einwohner: In der Eiszeit wird er sich wohl von Schweden aus auf den Weg an die Elbe gemacht haben, denn die größten Teile Mitteleuropas waren von Gletschern bedeckt und diese schoben unseren Einwanderer vor sich her. Wo längere Zeit keine Bewegung herrschte, entstanden Endmoränen - wie z. B. der Geesthang am westlichen Elbufer. Wo das Schmelzwasser der Gletscher abfloss, entstanden Urstromtäler - nichts anderes ist das Flussbett der Elbe. Der Elbe-Findling gilt als der größte Deutschlands, besteht aus Växjö-Granit und wurde in Anwesenheit des schwedischen Konsuls im Sommer 2000 mit Elbwasser getauft. Auf den Namen - Ihr ahnt es schon - "Alter Schwede".

 

 

 

Dies waren nun nur sieben von insgesamt 111 geschichtsträchtigen Orten in Hamburg. Schon diese sieben haben mich zum Staunen gebracht und mir großen Spaß gemacht. Insofern kann ich Euch das Buch "111 Orte in Hamburg, die uns Geschichte erzählen" nur absolut ans Herz legen, denn sowohl Touristen als auch Einheimische werden hier sicherlich einige interessante Orte finden.

 

Das Buch wird regelmäßig bei den Neuauflagen aktualisiert, kostet 14,95 Euro, verfügt über 240 Seiten, ist im Emons Verlag erschienen und hat die ISBN 978-3-95451-418-2. Erhältlich überall dort, wo es Bücher gibt.

 

 

 

Vielen Dank an den Emons Verlag, der mir das Exemplar von "111 Orte in Hamburg, die uns Geschichte erzählen" kostenlos zur Verfügung gestellt hat!

Trotzdem gilt natürlich: MEIN BLOG - MEINE MEINUNG!

 

 

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