Drei Natur-Highlights im Salzburger Land: Lamprechtshöhle, Seisenbergklamm & Großglockner Hochalpenstraße


Wenn man ansonsten urlaubstechnisch eher zum "Team Meer" gehört und die bergigen Länder allenfalls von der Durchfahrt Richtung Süden aus dem Autofenster heraus kennt, ist es etwas Besonderes, wenn man tatsächlich mal für längere Zeit dort Urlaub macht.

 

Vor unserem Österreich-Urlaub hatte ich ehrlich gesagt keine großen Erwartungen an die Zeit im Nachbarland. Viel schöne Natur inmitten von Bergen, klar. Wandern, entspannen, lesen. So war der Plan. Im Endeffekt war es dann aber so, dass es in diesem Land so unheimlich viel zu sehen und zu entdecken gibt, dass wir garantiert nicht zum letzten Mal dort waren. Zum besseren Verständnis: Ich habe in einer Woche Urlaub nicht mehr als 150 Seiten in meinem Buch geschafft - normalerweise lese ich in der Zeit drei bis vier Bücher.

 

Wenn wir beim Reisen die Wahl zwischen Stadt und Natur haben, wählen wir grundsätzlich die Natur, denn wir sind beide tagtäglich bei der Arbeit von so vielen Menschen umgeben, dass wir es immer genießen, wenn wir mal niemanden außer uns um uns haben. Uns und die Hunde natürlich, denn die sind im Urlaub selbstverständlich dabei und finden es im Grünen sowieso viel spannender.

 

In der Nähe unseres Urlaubsortes Sankt Martin bei Lofer gibt es mehrere Hotspots für Naturfreaks - drei davon haben wir uns angeschaut:

 

 

Lamprechtshöhle

Diese Höhle ist ein Superlativ, denn sie hat nicht nur eine Gesamtausdehnung von 51 Kilometern, sie ist dank eines 1993 von einem polnischen Höhlenforscher entdeckten zweiten Zugangs in 2178 m Höhe auch derzeit die größte Durchgangshöhle der Welt. 

 

Natürlich sind erwähnte 51 Kilometer nicht komplett für Besucher geöffnet, denn hier ist noch längst nicht alles zu Ende erforscht und ausgebaut. Trotzdem kann man als Hobby-Höhlenforscher 700 Meter in den Berg hineinlaufen, hier eine Abzweigung und dort eine Treppe nehmen, hier durch eine größere Halle und dort über einen Wasserfall gehen und schließlich viele viele Stufen hoch bis auf eine Plattform. Steht man dort, hat man eine Höhendifferenz von 70 Metern überwunden und guckt hinunter in die illuminierte Halle, zu den 14 Kreuzen an der Wand, die die Positionen von 14 verunglückten Höhlenforschern zeigen, die vor vielen Jahrzehnten vermutlich nicht mehr aus der Höhle herausfanden. Im Rücken hat man einen tosenden Wasserfall, vor sich Treppen über Treppen, die in die Tiefe führen ...und man kommt sich vor wie in einer Märchenwelt.

 

Höhlen haben mich von jeher fasziniert - diese hier ist etwas ganz Besonderes und unbedingt einen Besuch wert! Hunde sind hier übrigens willkommen und haben freien Eintritt, man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass es in der Höhle kalt und auf dem Boden nass ist und dass der Hund genau wie Herrchen und Frauchen viele Stufen nehmen muss.

 

Nähere Infos findet Ihr hier: www.naturgewalten.at

 

 

Seisenbergklamm

Genau wie die Lamprechtshöhle gehört auch die Seisenbergklamm zu den Saalachtaler Naturgewalten und befindet sich sogar ganz in der Nähe der Höhle.

 

Um zur Klamm zu kommen, parkt man am besten auf einem zentralen Parkplatz im Örtchen Weißbach bei Lofer (dieser Parkplatz war bei unserem Besuch Anfang November kostenlos) und geht von dort aus auf dem gut ausgeschilderten Weg etwa 10 Minuten bis zum Eingang der Klamm.

 

Hat man sein Eintrittsgeld entrichtet (Hunde sind auch hier willkommen und dürfen gratis mit) und hat die Klamm betreten, findet man sich in einer komplett anderen Welt wieder: In einer Welt, die vor etwa 12.000 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit, entstand. Eine Welt voller imposanter Felsen und tosender Wassermassen, in der man sich selber ziemlich klein vorkommt.

 

Schon das uralte und halb verfallene Sägewerk am Anfang des Weges liefert einige tolle Fotomotive - von hier aus bauten Holzknechte im Jahr 1831 einen Weg durch die etwa 600 Meter lange Klamm. Heute laufen die Besucher über stabile Brücken und Treppen, die in allerbestem Zustand sind und blicken von dort aus hinter jeder Kurve auf ein neues wunderbares Naturpanorama. 

 

Als wichtige Info für Hundebesitzer sei noch gesagt, dass die Treppenstufen allesamt nach hinten offen sind (manche Hunde mögen das überhaupt nicht und haben sogar Angst davor) und dass es etwa fünf Treppen mit jeweils vier bis sechs Stufen gibt, welche aus Gittern bestehen. Unsere Windhündin hat beim Heruntergehen schnell herausbekommen, dass es angenehmer ist, nur auf der Kante der Stufen zu laufen, beim Raufgehen haben wir sie jedoch größtenteils getragen, da diese Gitter einfach total unangenehm für Hundepfoten sind.

 

Nähere Infos zur Seisenbergklamm, Eintrittspreise, Öffnungszeiten und Aktionen findet Ihr *HIER*

 

 

Großglockner Hochalpenstraße

Ein absolutes Naturhighlight in Österreich, das man jedoch ganz bequem vom Auto aus bewundern kann, ist die Großglockner Hochalpenstraße. 1935 eröffnet war der Grundgedanke der, so vielen Menschen wie möglich diese Landschaft der Ostalpen zugänglich zu machen. Der bis dahin nur Bergsteigern und Wanderern zugängliche Großglockner sollte für jeden erreichbar und erlebbar werden. - Eine Idee, die aufging, denn pro Jahr verschlägt es während der Öffnungszeiten von Mai bis Oktober rund 900.000 Gäste pro Saison auf den Berg. 

 

Die Passstraße ist insgesamt 48 km lang und verfügt über 36 Kehren. Moderates Fahren ist hier also ein absolutes Muss - bei einem derartigen Panorama, dass sich einem hinter jeder Kurve erneut auftut, aber sowieso selbstverständlich. Man will gucken und staunen und fotografieren ...und sich bei eisigem Wind in 1780 m Höhe den ersten Schneeball zusammenrollen. Wir zumindest. Ich meine....wenn man bei sonnigen 16 Grad unten losfährt und sich dann plötzlich im Schnee wiederfindet, gehen halt manchmal die Pferde mit einem durch. 

 

Der höchste Punkt der Gebirgsstraße ist die Edelweißspitze, die auf knapp 2500 Metern liegt. Leider sind wir bei unserem Besuch nicht so weit gekommen, da die Straße aufgrund der Witterungsverhältnisse ab kurz vorher gesperrt war. Trotzdem hatten wir einen grandiosen Blick auf einige umstehende Dreitausender und natürlich auf den Megastar der Region: den Großglockner mit seinen 3798 m, der der höchste Gipfel der Alpenrepublik ist.

 

Wie gesagt: Bis ganz nach oben sind wir leider nicht gekommen, was uns einen guten Grund gibt, diesen Ort erneut aufzusuchen. Da wir auch noch einen der letzten Tage der Saison erwischt hatten, waren mehrere Ausstellungen, die sich entlang des Weges befinden und im Preis inbegriffen sind, geschlossen. Okay, dafür haben wir auch nur die Hälfte gezahlt.

 

Wichtig ist hier noch: Man zahlt pro Auto und Winterreifen sind Voraussetzung. Das wird kontrolliert und wir hatten tatsächlich Mühe, den Herrn am Kassenhäuschen davon zu überzeugen, dass unsere M+S Reifen völlig ausreichend wären, zumal wir auch noch einen Geländewagen mit Vierradantrieb fahren.

 

Mehr Infos zur Großglockner Hochalpenstraße findet Ihr *HIER*


Offenlegung: Diesen Urlaub habe ich selbstständig geplant und durchgeführt. Sämtliche Eintrittspreise habe ich aus eigener Tasche gezahlt. Somit ist dieser Blogbeitrag KEINE WERBUNG sondern einfach nur eine Information für die, die es interessiert. Nicht kommerziell, sondern aus purer Begeisterung.


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