* selbst finanzierter Urlaub
Hamburg ist meiner Meinung nach mit Abstand die schönste Stadt in Deutschland - daher besuche ich sie auch mindestens einmal pro Jahr. Hier gibt es eine ganze Menge zu entdecken und auch nach etlichen Hamburg-Trips habe ich noch lange nicht alles gesehen. Man findet fast an jeder Straßenecke lohnenswerte Fotomotive und das berühmte hanseatische Schietwetter stört dabei eigentlich nicht weiter, denn das gehört in Hamburg schon fast zum guten Ton.
Drei meiner persönlichen (kostenlosen) Lieblingsorte, die ganz oben auf der Liste stehen (obwohl es da natürlich noch viel mehr gibt), stelle ich Euch nun vor. Falls Ihr also einen Hamburg-Besuch plant, solltet Ihr sie Euch wirklich nicht entgehen lassen:
Die Berliner haben ihren Flughafen, der vermutlich nie fertig wird - die Hamburger haben ihre Elbphilharmonie, bei der es lange Zeit schien, als wäre sie das Pendant zum Berliner Flughafen:
Mit diesem Gebäude wollte man der Stadt Hamburg ein neues Wahrzeichen setzen... und verschätzte sich dabei ganz böse. Denn mit einer Bauzeit von 10 Jahren (2006-2016) hatte vorher niemand gerechnet, mit den explodierenden Kosten von schlußendlich 789 Millionen Euro auch nicht. Unmut machte sich in der Bevölkerung breit und es kam immer mehr die Frage auf, ob man solch ein Gebäude wirklich bräuchte?
Schließlich wurde die Elbphilharmonie im Januar 2017 mit einem festlichen Akt, der weltweit große Beachtung fand, eingeweiht und die Hamburger lieben ihre "Elphi", wie sie das Gebäude mittlerweile nennen.
Und auch wenn man mit klassischer Musik nichts am Hut hat, sollte man sich einen Besuch der Elphi nicht entgehen lassen. Auf etwa 37 Metern Höhe wurde hier zwischen dem backsteinverkleideten Sockelbau und dem glasumhüllten Aufbau ein Rundkurs, die sogenannte Plaza, errichtet, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Von hier hat man einen guten Rundumblick über die Innenstadt, die Elbe, HafenCity und den Hafen.
Wie man unschwer erkennen kann, war es bei unserem Besuch regnerisch und nebelverhangen - das oben schon erwähnte Hamburger Schietwetter eben. Bei Sonnenschein ist es mit Sicherheit schöner - wann es am Allerschönsten ist, seht Ihr jedoch auf den nächsten Fotos:
Ja, einen Besuch der Plaza im Dunkeln kann ich jedem von Euch nur ans Herz legen, denn der Blick über das nächtlich beleuchtete Hamburg ist einfach einmalig schön!
Schon der Weg hoch zur Plaza ist ziemlich spektakulär, denn der geht über "The Tube", eine 80 Meter lange Rolltreppe mit einer Steigung von 26 Metern, die in eine Art Röhre gebaut ist. Aber einen Fahrstuhl gibt es natürlich auch.
Und wie kommt man nun zur Plaza? Ganz einfach: Hingehen, fragen, ob noch Karten zu kriegen sind und ab nach oben. Denn zumindest in den ersten zwei Jahren soll der Besuch der Plaza umsonst sein. Die Karten dafür werden unten am Eingang der Elphi herausgegeben. Wenn man Pech hat, ist es jedoch zu voll und man bekommt keine mehr. Wer also auf Nummer sicher gehen will, kann die Karten im Internet vorbestellen und zahlt dann dafür 2,- pro Stück.
Wo wir also gerade nachts unterwegs und sowieso in der Nähe sind: Einen Besuch der Speicherstadt solltet Ihr Euch weder im Dunkeln noch im Hellen noch bei Schietwetter entgehen lassen! Dieser weltweit größte historische Lagerhauskomplex gehört zum UNESCO-Welterbe und ist wirklich atemberaubend schön.
Hier atmet man ein sehr gut erhaltenes und weltbekanntes Stück Hamburger Geschichte ein, denn das Flair vergangener Tage ist allgegenwärtig wenn man über die Brücken und Kopfsteinpflaster-Gässchen der Speicherstadt schlendert und die vielen Kontore bestaunt, in denen teilweise auch heute noch Waren wie Kaffee, Tee oder Teppiche gelagert werden, in denen allerdings auch viele interessante Museen entstanden sind.
Das wohl bekannteste und am meisten fotografierte Motiv der Speicherstadt ist das Fleetschlösschen, das auf einer Landzunge am Brooktorkai liegt. Einst stand auf diesem Gelände eine Kapelle, dann errichtete man ein Toilettenhäuschen - heute ist es ein vielbesuchtes Kaffee- und Teehaus.
...ein Haus, das bei Tageslicht sehr klein zwischen den mächtigen Komplexen der Speicherstadt wirkt.
Wohl in jeder Stadt gibt es eine Brücke, an der Verliebte ein Schloss mit ihrem Namen befestigen und den Schlüssel anschließend ins Wasser werfen. Da Hamburg europaweit die Stadt mit den meisten Brücken ist, gibt es hier natürlich nicht nur eine, an der Schlösser befestigt werden. Auf der Brücke gegenüber des Fleetschlösschens ist aber mit Sicherheit der schönste Ort dafür.
Wer Höhenangst hat, sollte den 1911 eröffneten Elbtunnel besser befahren als begehen, denn zufuß geht es zunächst in dem beindruckenden Kuppelgebäude über Treppen sehr weit und sehr luftig nach unten.
Der Tunnel unterquert die Norderelbe auf einer Länge von 426,5 Metern und galt bei seiner Eröffnung als technische Sensation, denn hier fuhr man im Auto sitzend in einem Fahrstuhl nach unten, um dann bequem eigenständig unter der Elbe hindurchzufahren.
Die Fahrstühle für Autos sind auch heute noch original erhalten und (wenn auch nur stundenweise) in Betrieb. Seit 2003 steht das komplette Bauwerk unter Denkmalschutz und wird oft und gerne sowohl von den Hamburgern als auch von Touristen genutzt.
Wie man unschwer erkennen kann, wurde der Tunnel damals für schmalere Autos gebaut, als heute fast schon Standard ist. Trotzdem ist es nach wie vor möglich, den Tunnel zu bestimmten Zeiten für einen kleinen Obulus mit dem eigenen Fahrzeug zu unterqueren. Größtenteils wird die Strecke allerdings von Radfahrern und Fußgängern genutzt, für die es kostenlos unter der Elbe her geht.
Sehr bekannt ist der alte Elbtunnel auch als Drehortkulisse und als Austragungsort für den Elbtunnel-Marathon, der immer am letzten Sonntag im Januar stattfindet.