Fünf Fragen am Fünften Nr. 2 - Von einer Hochzeitsreise zum Nordkap, dreckigen Lachen, Wohnortwechseln und wann man besser die Klappe hält


 

Ja, natürlich weiß ich, dass wir heute bereits den Achten haben! Aber wie das nun einmal so ist mit der Zeit und der Motivation... Da die liebe Nic vom Blog Luziapimpinella ihre Kolumne allerdings jeweils bis zum Ende des Monats zum Mitmachen freischaltet, gibt's hier heute halt fünf Fragen am Fünften am Achten.

 

Frage 1: Sagst du immer, was du denkst?

Autsch! Wenn mich die Vergangenheit eins gelehrt hat, dann, dass man den Leuten nur dann sagen kann, was man denkt, wenn man ihnen damit Zucker in den Hintern bläst. Kritik - und sei sie noch so höflich, sachlich oder konstruktiv - ist unerwünscht und führt bisweilen sogar zu Entfreundungen. Wobei man sich dann natürlich fragen muss, was für eine "Freundschaft" das denn wohl gewesen ist? Nur wirklich gute Freunde können damit um - der Rest der Menschheit ist ganz offensichtlich größtenteils völlig kritikunfähig, hört aber liebend gerne, wie toll er oder sie ist. Daher sage ich mittlerweile nur noch bei Leuten, die mir völlig egal sind, was ich wirklich denke. Ansonsten belasse ich es bei letzterem: Dem Denken. Ist für alle bequemer.

 

Honeymoon 2012: Unser T3, auch bekannt als die Wanderbaustelle

Honeymoon 2012: Ich glaub` mich knutscht ein....na, Ihr wisst schon

Frage 2: Wirst du immer dort wohnen bleiben, wo du nun wohnst?

Definitiv nein! Ich bin in einem Dorf aufgewachsen und habe dann jahrelang mitten im Kern einer größeren Stadt gewohnt, bis ich vor knapp zehn Jahren in eine Kleinstadt gezogen bin. Diese Kleinstadt ist sehr alt, die Häuser ebenso, weshalb man mit den Nachbarn Poppes an Poppes hockt, was mir gelinde gesagt tierisch auf die Nerven geht. Zudem haben wir mit zwei Leuten viel zu viel Wohnraum, den ich nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag am Bein hängen haben will. Der einstimmige Plan ist, die Bude spätestens zur Rente hin zu verkaufen. Was danach folgt? Ein kleines, ebenerdiges Häuschen an der Nordseeküste mit viel Land drumherum (sprich: ohne Nachbarn) wäre ein Traum. Überhaupt ein Häuschen in der Natur. Von mir aus auch eine Blockhütte im Wald (mit Strom, Wasser und WLAN natürlich). Genauso gut könnte ich mir allerdings auch ein Leben im Ausland vorstellen. Das Wichtigste ist jedoch, dass wir bis dahin gesund bleiben, um dieses Vorhaben auch in die Tat umzusetzen!

 

Honeymoon 2012: Wildcamping gehört in Skandinavien zum guten Ton

Honeymoon 2012: Das echte Bullerbü, das in real life Sevetsdorp heißt

Honeymoon 2012: Angekommen am Nordpolarkreis, welcher natürlich die reinste Touristen-Ecke ist

Frage 3: Wie klingt dein Lachen?

Oh Mann! Ich finde ja schon meine Stimme total grausam, von meiner Lache will ich da gar nicht erst anfangen. Aber ich würde sie mal als die typisch dreckige Lache bezeichnen mit leicht meckerndem Unterton. Was mich zu der Frage bringt, ob es überhaupt angenehme Lachen gibt? Mir fällt da spontan keine ein. Von hyänenartiger Lache über das Model "sterbender Seehund" bis hin zu Beavis and Butthead hört sich doch einfach alles völlig bekloppt an, oder? Na, da bin ich ja in bester Gesellschaft...

 

Honeymoon 2012: Unser erstes Rentier in freier Wildbahn! (...und es sollten noch hunderte folgen)

...und wie schön es sich in Pose stellt!

Irgendwo an einem finnischen See...muss Frau Glitzerdings mal für kleine Glitzerdinger...

Frage 4: Was war deine weiteste Reise?

...und nun machen auch diese ganzen Fotos (deren Qualität im Jahr 2019 betrachtet doch sehr zu wünschen übrig lässt) einen Sinn, denn dort seht Ihr sie, meine weiteste Reise. Während nämlich andere Leute zum Honeymoon in die Südsee verschwinden, zog es uns weit hoch in den Norden. Ans Nordkap. Mit einem klapprigen VW Bulli T3, von dem unser Autoschrauber sagte, damit würde er noch nicht mal zum Einkaufen nach Kassel fahren (Kassel ist 30 km von uns entfernt). Aber wir haben unser Ding, unseren Traum vom Nordkap, durchgezogen. Ein Werkstattaufenthalt in Schweden, ein platter Reifen in Norwegen und ein Ersatzrad, welches sich ständig lockerte, ab Finnland kein funktionierender Rückwärtsgang mehr, kurz vor der dänischen Grenze die Aussage vom Göttergatten "Pack alles Wichtige zusammen, wir brennen!" (war aber nur Qualm aus dem Motorraum...) und 5 km vor zuhause das Aufflackern der Motorkontrollleuchte. Nicht zu vergessen der Axtmörder in den Wäldern Norwegens (Näheres dazu könnt Ihr HIER lesen) und mein Souvenir: eine monströse Bronchitis. Auf der anderen Seite haben wir 7972 km lang Natur genossen, Rentiere und Elche gesehen und sogar Pottwale aus der Nähe, eine ganze Nacht lang über Nordlichter gestaunt, einen Indian Summer wie im Bilderbuch erlebt, hatten das Nordkap eine ganze Nacht bei gefühlter Windstärke 570 fast für uns allein, haben über die in den Fels gehauenen Nordkaphallen gestaunt und über die Strände der Lofoten, die aussehen wie die in der Karibik, haben Bullerbü und Lönneberga besucht und in den Wäldern Skandinaviens Blaubeeren gesammelt. Kurz: es war eine anstrengende und nervenaufreibende Reise - aber es war auch die tollste Reise meines Lebens. Und die weiteste. Um mal beim Thema zu bleiben...

 

Kaum aus dem Nordkap-Tunnel raus, gab`s sechs wackelnde Rentierpopos zu bewundern

Am Ziel!

Dass das Wetter ein wenig zu wünschen übrig liess, war uns in dem Moment egal

Die Strände der Lofoten. Badetemperatur: Besser nicht!

Das nächste Highlight: Pottwale vor den Vesteralen

Und dann: Nordlichter!!! Eine ganze Nacht lang!

Frage 5: Was kannst du stundenlang tun, ohne dass dir langweilig wird?

Für die meisten Leute wohl eher völlig unverständlich, aber ich kann mich stundenlang völlig unproduktiv in meinem Bücherzimmer aufhalten, Bücher umsortieren, Deko umdekorieren, Staub wischen (tatsächlich!) oder einfach nur meine Bücher angucken. Das sind alles Tätigkeiten, bei denen ich absolut zur Ruhe komme, man könnte sie fast schon als meditativ bezeichnen. Ach, lesen könnte ich übrigens auch stundenlang, aber das dürfte jetzt wohl kaum eine Überraschung sein.

 

 

Das waren sie also, meine fünf Antworten zum Fünften am Achten. Gesammelte Werke zur Aktion "Fünf Fragen am Fünften" findet Ihr bei Nic, die ich Euch ganz zu Anfang dieses Beitrags bereits verlinkt habe.

 

 

1 Kommentare